ICH GELOBE !
Passend zum heutigen Nationalfeiertag in Österreich will ich mich kurz einem Thema widmen, das zumindest den patriotischen Präsenzdienern wichtig ist: Die ANGELOBUNG.
Sinn und Zweck der Angelobung ist es, einen Haufen teilweise orientierungsloser junger Männer (?) auf ihr Vaterland (selbst wenn sie die Staatsbürgerschaft erst seit kurzer Zeit haben – das österreichische Bundesheer hat einen ähnlich hohen Migrationsanteil wie die Fußballnationalmannschaft) zu vereidigen, damit sie dieses im Ernstfall (was auch immer das dann sein mag) verteidigen. Nebstbei bedeutet dies eine willkommene Gelegenheit um während der Grundausbildung einmal für einen Tag die Kaserne verlassen zu können und die große weite Welt zu sehen. Außerdem sind an diesem Tag der Kommandant und die restlichen Ausbilder äußerst nett, weil sie die Truppe positiv stimmen wollen, um sich nicht genieren zu müssen (quasi Leistungssteigerung durch positive Kritik und Lob – warum das nicht die ganze Zeit so gehandhabt wird, weiß keiner).
Das Treuegelöbnis:
„Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen;
ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen.“
Lasst uns also diese schicksalsträchtigen Worte etwas näher betrachten und in ihre Bestandteile zerlegen:
Das mit dem Vaterland wird in naher Zukunft eine immer interessantere Sache werden: Wie wohl jedem bekannt ist, müssen alle österreichischen Staatsbürger den Präsenzdienst ableisten. Also auch jene, die irgendwo im Ausland (ob das jetzt die Türkei, Griechenland oder Frankreich ist) geboren wurden, und jetzt österreichische Staatsbürger sind; Weiters noch jene, die (noch) eine Doppelstaatsbürgerschaft haben und ihr ganzes Leben im anderen Land leben und nur für den Präsenzdienst in ihre „fremde Heimat“ müssen.
Also wage ich es, die patriotische Einstellung im Ernstfall in Frage zu stellen. Auch beim Volk erscheint es oft als zweifelhaft, ob es sich dieses verdient, beschützt zu werden (apropos jedes Volk hat die Regierung, die es verdient). Die Sache mit der Waffe ist da schon einfacher, weil für die Leute, die den Umgang mit der Waffe scheuen, gibt es ja den Zivildienst.
Ganz unter uns: Es ist spielerisch leicht, durch das Zielfernrohr zu schauen; einfach mit Platzpatronen zu schießen; man hat ein mulmiges Gefühl mit scharfer Munition zu schießen; doch es wäre mir wohl kaum möglich im „Ernstfall“ auf einen anderen Menschen zu schießen. Denn der „Feind“ ist sicher genauso wenig am Krieg interessiert, wie ich.
Der zweite Teil des Gelöbnisses wird noch schwerer: Nachdem das österreichische Rechtssystem sehr zu Wünschen übrig lässt, und auch unsere Behörden (mit dem gesamten Beamtenapparat) sich oftmals gegensetig in Inkompetenz, Unfreundlichkeit und Unfähigkeit zu übertreffen versuchen, wird der Gehorsam, den man ihnen entgegenbringen möchte, nicht sehr groß sein. Auch die Vorgesetzten, stellen für mich aufgrund ihrer Kompetenz keine Instanz dar, deren Befehle für mich von großer Wichtigkeit wären.
Bleibt nur mehr der Passus, die Republik Österreich mit allen Kräften zu schützen (das heißt mitunter überhaupt darauf zu achten, dass wir noch länger eine Republik bleiben).
Euer
General SINNLOS
PS: Den österreichischen Film „Ich Gelobe“ sollte sich übrigens jeder Staatsbürger anschauen, bevor er zur Abstimmung pro/contra Wehrpflicht im Jänner geht. Wenngleich der Film oftmals als Satire bezeichnet wird, handelt es sich im Grunde um eine Dokumentation, denn eine authentischere Darstellung der Vorgänge im österreichischen Bundesheer sowie Sinn und Zweck des Grundwehrdienstes hat es noch selten gegeben.
Sinn und Zweck der Angelobung ist es, einen Haufen teilweise orientierungsloser junger Männer (?) auf ihr Vaterland (selbst wenn sie die Staatsbürgerschaft erst seit kurzer Zeit haben – das österreichische Bundesheer hat einen ähnlich hohen Migrationsanteil wie die Fußballnationalmannschaft) zu vereidigen, damit sie dieses im Ernstfall (was auch immer das dann sein mag) verteidigen. Nebstbei bedeutet dies eine willkommene Gelegenheit um während der Grundausbildung einmal für einen Tag die Kaserne verlassen zu können und die große weite Welt zu sehen. Außerdem sind an diesem Tag der Kommandant und die restlichen Ausbilder äußerst nett, weil sie die Truppe positiv stimmen wollen, um sich nicht genieren zu müssen (quasi Leistungssteigerung durch positive Kritik und Lob – warum das nicht die ganze Zeit so gehandhabt wird, weiß keiner).
Das Treuegelöbnis:
„Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen;
ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volke zu dienen.“
Lasst uns also diese schicksalsträchtigen Worte etwas näher betrachten und in ihre Bestandteile zerlegen:
Das mit dem Vaterland wird in naher Zukunft eine immer interessantere Sache werden: Wie wohl jedem bekannt ist, müssen alle österreichischen Staatsbürger den Präsenzdienst ableisten. Also auch jene, die irgendwo im Ausland (ob das jetzt die Türkei, Griechenland oder Frankreich ist) geboren wurden, und jetzt österreichische Staatsbürger sind; Weiters noch jene, die (noch) eine Doppelstaatsbürgerschaft haben und ihr ganzes Leben im anderen Land leben und nur für den Präsenzdienst in ihre „fremde Heimat“ müssen.
Also wage ich es, die patriotische Einstellung im Ernstfall in Frage zu stellen. Auch beim Volk erscheint es oft als zweifelhaft, ob es sich dieses verdient, beschützt zu werden (apropos jedes Volk hat die Regierung, die es verdient). Die Sache mit der Waffe ist da schon einfacher, weil für die Leute, die den Umgang mit der Waffe scheuen, gibt es ja den Zivildienst.
Ganz unter uns: Es ist spielerisch leicht, durch das Zielfernrohr zu schauen; einfach mit Platzpatronen zu schießen; man hat ein mulmiges Gefühl mit scharfer Munition zu schießen; doch es wäre mir wohl kaum möglich im „Ernstfall“ auf einen anderen Menschen zu schießen. Denn der „Feind“ ist sicher genauso wenig am Krieg interessiert, wie ich.
Der zweite Teil des Gelöbnisses wird noch schwerer: Nachdem das österreichische Rechtssystem sehr zu Wünschen übrig lässt, und auch unsere Behörden (mit dem gesamten Beamtenapparat) sich oftmals gegensetig in Inkompetenz, Unfreundlichkeit und Unfähigkeit zu übertreffen versuchen, wird der Gehorsam, den man ihnen entgegenbringen möchte, nicht sehr groß sein. Auch die Vorgesetzten, stellen für mich aufgrund ihrer Kompetenz keine Instanz dar, deren Befehle für mich von großer Wichtigkeit wären.
Bleibt nur mehr der Passus, die Republik Österreich mit allen Kräften zu schützen (das heißt mitunter überhaupt darauf zu achten, dass wir noch länger eine Republik bleiben).
Euer
General SINNLOS
PS: Den österreichischen Film „Ich Gelobe“ sollte sich übrigens jeder Staatsbürger anschauen, bevor er zur Abstimmung pro/contra Wehrpflicht im Jänner geht. Wenngleich der Film oftmals als Satire bezeichnet wird, handelt es sich im Grunde um eine Dokumentation, denn eine authentischere Darstellung der Vorgänge im österreichischen Bundesheer sowie Sinn und Zweck des Grundwehrdienstes hat es noch selten gegeben.
Sherwood - 26. Okt, 09:58