Samstag, 18. Januar 2014

Markenwert und Logodesign

Der Brauereiverband hat das Design eines neuen Logos ausgeschrieben und sich dazu nicht nur an die (selbst ernannten) Werbefachleute des Landes gewandt, sondern jedermann und jederfrau dazu eingeladen, an dem Wettbewerb teilzunehmen.
"Eine super Idee" meint der unbedarfte Bürger im ersten Moment, doch sofort kommt beißreflexartig die Kritik aus der Fachwelt. Von Gratis-Pitch, mangelnder Professionalität oder Verleitung der Jugend zum Alkoholismus (angesichts der Belohnung in Form eines Bier-Jahresvorrats) ist da die Rede. Auch werden Argumente vorgeschoben, wonach dadurch der Eindruck einer Billig-Marke und einer "Wertlosigkeit" erweckt wird.

Mir persönlich gefällt jedenfalls die Idee und wenn ich mir so manches Markenlogo anschaue, denke ich mir ehrlichgesagt öfter "unglaublich dass dafür jemand bezahlt hat/Geld bekommen hat".

Abgesehen von der damit beabsichtigten öffentlichen Wahrnehmung (zu der die Kritik umso mehr beiträgt) finde ich die Ausschreibung auch aus vielen anderen Gründen gut, bzw nicht unbedingt kritikwürdig.
• Wer nicht will, muss als Profi (der sich zu wenig wertgeschätzt fühlt) nicht teilnehmen
• Wer meint (als Profi), das besser zu können als Amateure, soll es unter Beweis stellen
• Wer die zu geringe (finanzielle) Wertschätzung kritisiert, sollte mal über die eigene Preisgestaltung und deren Angemessenheit, aber auch über die Regeln der freien Marktwirtschaft nachdenken
• Schon jetzt gibt es Plattformen, wo ich online Kreativwettbewerbe (u.a. für Logodesign) ausschreiben kann - z.b. www.crowdsite.de. Diese sind zwar weniger öffentlichkeitswirksam, als wenn die Ausschreibung durch eine professionelle PR-Agentur betreut wird, aber da regt sich auch niemand auf.

Mehr zum Thema:
http://www.bierserver.at/cm3/news-medien/presseaussendungen/33-2014/391-ganz-oesterreich-sucht-neues-bier-logo-brauer-starten-design-wettbewerb.html
http://www.horizont.at/home/detail/fachgruppe-kritisiert-bier-kreativwettbewerb.html?cHash=10aa3fce834e7716ac29c7af9a0274ce

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Zitat - Felix Gottwald

Über die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi wurde im Zusammenhang mit der Homosexuellenthematik in Russland jüngst allerhand geschrieben.
Ein Zitat von Österreichs Ausnahmesportler Felix Gottwald hat es mir da ganz besonders angetan: "Wird Unrecht zu Recht, wird Widerstand zur Pflicht"
Juristisch mag dies strittig sein, menschlich jedoch voll zu befürworten, daher meinen allergrößten Respekt und Anerkennung vor diesem schlauen Satz.
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Das ganze Interview gibt's auf standard.at:
http://derstandard.at/1388651106377/Wird-Unrecht-zu-Recht-wird-Widerstand-zur-Pflicht

Gehaltsverhandlung 2014

Und wieder ist ein Jahr vergangen und wieder fanden (Beamten)Gehaltsverhandlungen statt. Wieder spielte der "Veto-Fritzi" eine besondere Rolle.

Im Herbst 2013 bot die Regierung 1,7 Prozent - ab Jänner 2014. Die Beamten(Gewerk)schaft war auf das hellste empört und ging zu Tausenden auf die Straße. Nun hat man sich auf sensationelle 1,88 Prozent - ab März 2014 - geeinigt. Für alle arithmetisch Begabten: 12x1,7 = 20,4; 10x1,88 = 18,8; Jetzt weiß ich schon dass in einem nominell höheren Abschluss positive Folgeeffekte in der Zukunft liegen, aber den "sensationellen" Erfolg der Gewerkschaft muss mir erst mal jemand erklären (zur näheren Diktion bei solchen Themen siehe den Artikel aus dem Vorjahr: http://sherwood.twoday.net/stories/gehaltsverhandlungen/).

Die 1,88 gibt es aber auch nicht für alle gleich, sondern es werden die Gehälter wieder nivelliert. Die höchsten Gehälter werden also nur um 1,5 Prozent erhöht - wäre ich einer der Betroffenen würde ich mir da jetzt angesichts der herbstlichen 1,7 Prozent erst recht unvertreten und verkauft vorkommen.

Beamtenprivileg
Als im Dezember rund 40.000 Beamte für einen höheren Abschluss demonstrierten meinte ihr oberster Gewerkschafter Neugebauer: "Wen das nicht beeindruckt, der hat kein Herz." In Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Kurzarbeit, Massenentlassungen, Lohnkürzungen oder Jobverlusten in Folge von Konkursen würde mir angesichts der unkündbaren Dienstverhältnisse und fixen biennalen Gehaltsvorrückungen (von den restlichen Privilegien ganz zu schweigen) eher ein anderer Spruch einfallen: "Wen das beeindruckt, der hat kein Hirn"
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