Attina - 1. Dez, 23:39

mutter werden ist nicht schwer, mutter sein dagegen sehr...

ich finde es zwar nicht gut, was Herr Greber getan hat, aber ich fand, dass er wenigstens ehrlich war. und ich finde, dass viele leute ehrlicher sein sollten und zugeben sollten, wenn bzw dass sie überfordert sind. natürlich schlägt und misshandelt keiner seine kinder - das passiert nur bei anderen, aber mit der wahrheit hat das nicht viel zu tun, meiner meinung nach. ich selbst habe zwei kleinkinder, mit nur 1 1/2 jahren altersunterschied und bin von natur aus eine ausgeglichene, ruhige, besonnene person. und dann kommen aber die momente, in denen man noch so ruhig, ausgeglichen und besonnen sein kann, in denen man selbst an die eigenen grenzen stösst und kurz vor dem explodieren ist. ich lehne körperliche und seelische gewalt absolut ab, aber habe ich mein kind schon mal gepackt? ja. habe ich mein kind schon mal angeschrien? ja. trotz unzähliger erziehungsratgeber, die ich gelesen habe, reißt auch mir mal der eiserne geduldsfaden und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich deswegen nicht als rabenmutter fühle. es herrscht irgendwie eine verunsicherung kommt mir vor; eltern wissen dass sie ihren kindern grenzen setzen müssen, aber wenn es darum geht auch ihre eigenen grenzen zu zeigen, wird vermittelt, dass sie sich deswegen schlecht fühlen müssen und pädagogisch falsch gehandelt haben. ja, mit sicherheit habe ich auch schon pädagogisch falsch gehandelt - aber meine kinder haben anhand meiner reaktion gemerkt, wo meine grenzen sind - wo sozusagen schluss mit lustig ist. erschüttert hat mich eine situation im einkaufszentrum: trotzanfall meines kindes - er konnte /wollte nicht verstehen, dass es diesmal KEIN spielzeug gibt - er wirft sich auf den boden, vor den einkaufswagen, rennt schreiend durch die gängen - ich bleibe ruhig und gehe mit kind nr 2 weiter zur kassa - als er sich wieder vor den einkaufswagen schmeisst, nehme ich ihn hoch und trage ihn - er wütet und schreit in meinen armen weiter - ich bleibe ruhig - eine ältere frau kommt auf mich zu und meint "schmieren's ihm doch eine" - ich war schockiert und sagte "ich schlage meine kinder sicher NICHT" - es ist schon interessant wie diese leute - die natürlich alle gegen gewalt sind - so denken - bis zur kassa hatte er sich dann beruhigt, da er merkte dass all sein zorn und terror nichts an meiner entscheidung änderte. ja ja ich weiß kingt super einfach "konsequent bleiben" - ist es aber nicht. es ist jedesmal ein neuerlicher innerer kraftakt zu dem man sich aufraffen muss. es gibt kein schulfach "kindererziehung" oder "richtiges verhalten in extremsituationen" - vieles kommt auf die eigene persönlichkeit an und auf die eigenen bereitschaft sich mit seinen schwächen auseinanderzusetzen (und daran zu arbeiten). jedesmal wenn ich das gefühl hatte zu laut geworden zu sein, oder zu hart mit den konsequenzen habe ich die situation vor dem einschlafen noch einmal revue passieren lassen und überlegt wie ich hätte anders/besser reagieren können. was ich aber nie vergesse ist, mit dem kind danach in ruhe nochmal über die siutation zu reden. ihn oder sie dabei auf dem schoss fest im arm zu halten und zu küssen und spüren zu lassen, wie sehr ich ihn /sie liebe. ich hinterfrage ob das kind verstanden hat warum ich laut geworden bin - "weisst du warum ich geschimpft habe?" - und ich spreche die gefühle des kindes an - "warum warst du vorhin so verärgert?" eltern dürfen auch gefühle haben und eltern dürfen auch fehler machen - was viel wichtiger ist, ist aber dass eltern zeigen wie sehr sie ihr kind lieben. das habe ich zb als kind vermisst. schläge und verbale gewalt waren glaube ich in den 70ern recht üblich aber leider gab es zum ausgleich keine aussprache oder liebevolle nähe - eher zusätzlich noch liebesentzug wenn das kind sich nicht wohlwollend benommen hat. gott sei dank ist seit einigen jahren ein umdenken hinsichtlich gewalt gegen kinder im gange, aber es wird noch eine längere zeit dauern bis das in alle köpfe gesickert ist und wer weiss, vielleicht erhalten die eltern von morgen in ferner zukunft eine art vorbereitung auf den absoluten wahnsinn, der ihnen bevor steht.

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