Freitag, 8. Februar 2013

Sexismus

Sexismus in der Werbung

„Sexismus ist allgegenwertig.“
„Sexismus ist Geschmackssache.“
„Sexismus spielt keine Rolle. „

Meinungen zu diesem Thema gibt es viele, doch ein Aspekt hat dabei Konstanz: Sexismus wird immer nur aus femininer Sicht betrachtet und die Übeltäter / Initiatoren / Nutznießer / Lüstlinge sind stets die Männer.
Kaum jemand schenkt jedoch dem Sexismus gegen Männer seine Aufmerksamkeit. Dafür mag es verschiedene Gründe geben.
• Erklärungsversuch 1: Sexismus gegen Männer gibt es nicht! (glaub ich nicht)
• Erklärungsversuch 2: Männer trauen sich nicht gegen Sexismus aufzubegehren, weil sie sonst unmännlich wirken oder nicht ernst genommen werden.
• Erklärungsversuch 3: Männern ist es schlichtweg egal.

Die letzten Beispiele für Sexismus
In den letzten Wochen wurde Sexismus in der Werbung wieder heftigst diskutiert

Die Anfang Februar beim Österreichischen Werberat anhängigen geschlechterdiskriminierenden Verfahren handeln übrigens allesamt nur von Sexismus gegen Frauen.

Auch das „Profil“ hat in seiner Ausgabe vom 26. November 2012 gegen ein Werbeplakat eines österreichischen Modetrachtenherstellers(http://www.adiweiss.at/content/austro-promis-im-wald) heftigst gewettert: Die Rede ist dabei von einer „breitbeinig posierenden Frau (in Damenrock kurz“ […] und Ketten) sowie einem mit Motorsäge in Schritthöhe vor ihr postierten Mann […]. Kritisiert wird, dass der von der Agentur vorgegeben kommunizierte Aspekt von Witz und Tradition, bei dem eine Umweltschützerin einen Baum vor dem Gefälltwerden schützen möchte nicht gesehen wird, sehr wohl aber Gewaltfantasien.

Als unsexistischer Betrachter des Sujets kämen mir vor den seitens des Magazins nahe gelegten Gewaltfantasien noch andere Erklärungsversuche. z.B. dieser:
Frei nach der Robin Hood-Verfilmung mit Kevin Costner bei der Lady Maryan bei der versuchten Vergewaltigung nach der erzwungenen Eheschließung mit dem Sheriff von Nottingham sagt: „Nimm diesen Körper, aber niemals bekommst du mich.“ In dem affichierten Plakat verteidigt die Frau den Baum mit ihrem Körper – kann man noch mehr für seine Werte eintreten? Mir fällt da dann eher „Respekt“ als „Sexismus“ ein.

In den letzten Tagen hat nun die Bier-Fan-Arena bei der Ski-WM in Schladming mit markigen Après-Ski-Slogans die Aufmerksamkeit auf sich gezogen (Debatte samt amüsanter Erklärungsversuche nachzulesen auf (http://futurezone.at/digitallife/13907-sexistische-wm-party-werbung-erzuernt-twitteria.php).

Sexismus gegen Männer
Was ist aber mit männerfeindlicher Werbung?
Ihr denkt, die gibt es nicht? Weit gefehlt. Betrachten wir einmal eines der letzten Plakate der EVN.
Zu sehen ist eine Frau, die am Heizungsthermostat dreht und einen Mann anblickt, der sich gerade die Kleider vom Oberleib zieht. Dazwischen steht der Slogan „Für eine schöne Aussicht sorgen. Die EVN ist immer für mich da.“
EVN-Werbung

Was würde dieses Bild aussagen, wenn Männer hinsichtlich Sexismus (über)sensibel wären:
• Ist ein Mann nur gutaussehend, wenn er (halb)nackt ist?
• Das Gesicht wird von seinem Shirt bedeckt – trägt ein verdecktes Gesicht auch zum guten Aussehen eines Mannes bei?
• Die Frau ist im Bild am Drücker – sie hat die Macht und Gewalt in ihrer Hand. Konkret ist das, was sie in der Hand hat der Heizungsregler – interessanterweise in Phallusform –was sagt das über die gleichberechtigte Sexualität aus?
• Der Mann ist durch das hochgezogene T-Shirt quasi gefesselt und blind – die Frau kann so etwaige Bondage Phantasien ausleben, in denen der Mann hilflos ausgeliefert ist – er muss blind gehorchen und weiß nicht, was (mit) ihm geschieht.
• Die Frau steht mit lüsternem Blick da, und hat die totale Kontrolle über das Geschehen, während der Mann Untertan ist.

Ich persönlich kann über dieses Sujet schmunzeln, aber undenkbar, dass dieses Werbeplakat mit vertauschten Geschlechterrollen affichiert wäre –der EVN wäre nicht nur ein Aufschrei der Web-Community, sondern auch eine Anzeige beim Werberat gewiss…
Mit jeglicher weiteren Interpretation möchte ich an dieser Stelle den geneigten Leser alleine lassen und ausnahmsweise kein abschließendes Schlussresume mehr ziehen

robehode (gerade an dieser Stelle sollte ich vielleicht für neue Leser auf die Erklärung meines nicknames unter der Kategorie „About“ – Beitrag „Who is“ verweisen. Denn robehode hat nichts mit den männlichen Testikeln zu tun, sondern mit einer altenglischen Schreibweise für Robin Hood. (Ein wenig polemisch: Wenn der übersensible Mensch immer nur sieht, was er sehen will, bleibt ihm die Realität mitunter verborgen.)

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