Donnerstag, 17. September 2015

Kommt Zeit, kommt Rat?

Nachdem ich die Mail schon anderwertig formuliert hatte, bleib ich jetzt gleich im Deutschen:

Zwischenzeitlich habe ich das Vereinsheim der Diakonie angeboten (diese hatte über Umwege davon erfahren und trotz der bestehenden "Unzulänglichkeiten" für die Caritas, massives Interesse bekundet).
Nach der ersten Kontaktaufnahme und einer Beschreibung wurde ich um Fotos gebeten und erhielt den Hinweis, dass die Diakonie sicherlich jemanden finden würde, sie nur zum einen das Quartier nicht besichtigen könne (daher die Bitte um Fotos) und zum anderen es wohl einige Zeit dauern könne, entsprechende Mieter zu finden.

Nun denn, dann ist mir leider kurzfristig der Kragen geplatzt....


Sehr geehrte Frau....

Natürlich habe ich Geduld und Verständnis für etwaige Zeitverzögerungen. Schließlich gaukeln mir diverse mediale Berichte, wegen derer ich mich überhaupt entschlossen habe (privaten) Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, nur einen "Notsituation" und einen Mangel an adäquaten Quartieren vor. In Wahrheit geht es den Betroffenen eh ganz prächtig und diese campierten ja ganz freiwillig in Traiskirchen. Warum sollte sich also eine Organisation wie die Diakonie also schon darum bemühen entsprechenden Wohnraum so schnell wie möglich zu vermitteln.

Hätte die Diakonie einen Bedarf an MitarbeiterInnen, die angebotenen Wohnraum besichtigen, wäre schließlich zu entsprechender (fachkundiger) Unterstützung aufgerufen worden (auch dafür hätten sich sicherlich ein paar kompetente Freiwillige gefunden).
Natürlich besichtigt "Die Diakonie" keine angebotenen Unterkünfte. Dann muss der Vertreter "Der Diakonie", der sich dem Vernehmen nach Anfang August in der Heimatgemeinde eines NÖ Spitzenpolitikers zwei Wohnungen angesehen hat, für eine falsche Organisation ausgegeben haben.
Natürlich steckt auch kein politisches Kalkül dahinter, gerade in diese Gemeinde seit Wochen keine Flüchtlinge zu entsenden. Wäre es zB am Geld gescheitert - dafür könnte man eine Lösung finden. Oder will etwa "Die Diakonie" keine Flüchtlinge in (entlegene) Landgemeinden schicken, weil dann der Weg für Betreuer zu weit (beschwerlich) wäre? Vielleicht müsste man auch dafür nur um entsprechende Hilfe bitten und abermals würden sich (kompetente) Freiwillige finden.

Natürlich habe ich trotz zweier kleiner Kinder unendlich viel Zeit um entsprechende Fotos von einem Quartier zu machen, nur damit bei mir, wie bei vielen anderen engagierten potenziellen Unterkunftsgebern in diesem Land lange Zeit nichts passiert (wie gesagt - die Medien suggerieren schließlich nur einen Bedarf...). In das gesamte Projekt/Engagement fließt seit nunmehr Wochen schließlich noch nicht genügend Zeit, als dass sich dafür nicht auch noch eine paar (vergebliche?) Minuten meiner Freizeit für ein Fotoshooting finden würden.

Bei der Bestellung von Herrn Konrad als Flüchtlingskoordinator (siehe einer der vorangegangen Beitrag in meinem Blog zu diesem Thema), habe ich mich gefragt, warum man diese Aufgabe nicht einer etablierten NGO in diesem Lande übertragen hat. Nach den jüngsten Erfahrungen sowohl mit der Caritas als auch mit der Diakonie verstehe ich warum...

Mit besten Grüßen,
robe

PS: Sorry für diese geballte Ladung, aber die Frustration bei mir und vielen anderen Engagierten ist entsprechend hoch.
Josef Mühlbacher (Gast) - 4. Okt, 18:45

Zeit

Zeit, die möcht ich nicht mehr für den Spagat verwenden, etwa einen sozial durchaus nicht hinreichend ausgestatteten Artzt in der Familie, einer manisch berserkerischen Kollegin in den Donauauen, Diversen, die etwa erkannt und dadurch etwaige Nachteile in ihrer Biografie erleiden könnten, einen Hirsch zu verschweigen, der Verschwiegenheitspflicht des Bundes gerecht zu werden, oder sonstwas.
Josef Mühlbacher­

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