Freitag, 27. September 2013

Photovoltaik in NÖ

Erneuerbare Energie mit Hindernissen, oder warum es mühsam ist eine Photovoltaik-Anlage zu montieren…

Förderung in Österreich
Zunächst gibt es folgenden Zirkel: Das Land NÖ fördert die Errichtung mit einem begünstigten Darlehen. Um dieses beantragen zu können, braucht man eine Bestätigung der Gemeinde. Die Gemeine fordert einen Einreichplan für die Bauanzeige. Diesen Einreichplan bekomme ich von meiner beauftragten Firma (nach Auftragserteilung). Den Auftrag an meine Firma darf ich erst nach der Förderzusage des Landes erteilen….
Daneben gibt es eine Bundesförderung – heuer in Höhe von 300 Euro pro kw-peak – für maximal 5kw. Diese Vorgaben führen dazu, dass mit dem verfügbaren Förderbudget insgesamt rund 20.000 Anlagen österreichweit gefördert werden können – in allen bisherigen Jahren zusammen wurden insgesamt nur 28.000 Anlagen (bei weit besseren Förderbedingungen) errichtet – der Bedarf wird also nicht mehr sooo groß sein. Dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, zeigt ein aktueller Blick auf den Zwischenstand unter www.pv2013.at bis dato wurden nur knapp 7.000 Anlagen registriert und mehr als 2/3 des Budgets sind noch verfügbar…

Mediale Photovoltaik-Berichte
Jetzt sind mir in den letzten Wochen folgende Dinge medial aufgefallen:
Mitte August wurde medial verbreitet, dass es in Österreich einen Energieengpass gibt (weil die Donaukraftwerke aufgrund der Hitze zuwenig Strom produzieren) und Österreich Strom importieren muss!
Anfang September lese ich (initiiert von den Grünen), dass die EVN immer mehr Photovoltaik-Großprojekte ablehnt, weil das Netz punktuell bereits überversorgt ist (wie wär’s mit einer Netzadaptierung Herr Netzbetreiber?)
In dem „ÖVP-Parteiblatt“ – der „Niederösterreichzeitung“ steht knapp vor den Nationalratswahlen, dass in Niederösterreich so wunderbar und unkompliziert Photovolatikanlagen geförert und errichtet werden und das Land auf so einem tollen Energie-Weg ist.

Ich und meine Photovoltaik-Anlage
Als umweltbewusster Mensch war es mir wichtig dieses Thema auch in meinem Haus umzusetzen und so neben Energieeffizienz und energiesparen einen Beitrag zu diesem wichtigen globalen Thema zu leisten.
Jetzt sitze ich im beschaulichen Niederösterreich und habe Anfang August beim regionalen Netzbetreiber – der imperialen EVN (sitzen dort eigentlich noch immer nur Landesbeamte von des Sonnenkönigs Gnaden?) – meine Zählpunktnummer und Netzzugangsbewilligung (die Voraussetzung für alles andere sind) beantragt. Nach einigen Tagen des Wartens (man erinnere sich an den heurigen Sommer, in dem ich angesichts der intensiven Sonneneinstrahlung sehnsüchtig auf mein südliches, leeres Dach geblickt habe, erlaubte ich mir eine kurze Rückfrage bei der EVN. Die Antwort: Die Bearbeitung wird aufgrund von Bearbeitungsrückständen 4-6 Wochen dauern! Hallo! Kann vielleicht jemand die EVN antreiben?
Vor zwei Wochen habe ich mir erlaubt nachzufragen und es wurde freundlichst versichert, dass man sich rasch um das Anliegen kümmern wird.

Nun sind über 6 Wochen ins Land gezogen und wer beim Fenster hinausblickt, wird erkennen, dass der Herbst Einzug im Land hält. Neben der näherrückenden Frist (Förderanträge müssen spätestens Ende November eingereicht werden), ist meine Erichterfirma natürlich auch nicht erfreut darüber im späten Herbst bei Kälte, Nässe und beginnendem Rauhreif am Dach herumzuturnen. Was macht aber die liebe EVN? Richtig: Noch immer nichts.

Da mach ich mir doch gleich den Spaß und ruf bei der EVN anonym an und gebe vor, mich für eine Photovoltaikanlage zu interessieren – die EVN bietet schließlich auch selbst an, diese Anlagen zu bauen (selbstverständlich zu einem höheren Preis als quasi alle anderen am Markt tätigen Anbieter). Die Antwort? „Wenn Sie uns heute beauftragen ist ihre Anlage in zwei Wochen fertig montiert, genehmigt, gefördert und in Betrieb“?

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