Dienstag, 18. Dezember 2012

Abschlussmarsch

Getreuer Diener deines Landes, die Grundausbildung nähert sich schön langsam dem Ende und dementsprechend hebt sich deine Stimmung und Gemütslage. Doch eine große Hürde gilt es nach wie vor zu überwinden: den ABSCHLUSSMARSCH.

Selbiger wird auch oft GLA (Gefechtsdienstleistungsabzeichen) – Marsch genannt, weil man bei guter Marschleistung und entsprechenden theoretischem als auch praktischem Wissen über die Lehrinhalte der Grundausbildung ein Abzeichen erreichen kann. Dieser Abschlussbewerb dauert etwas 3 Tage und verlangt einem eine Marschleistung von ca. 40 km ab (je nachdem, wie gut man orientieren kann und wie wenig man sich dementsprechend vergeht). Für den Marsch wird die Kompanie in Gruppen zu etwa je 8 Mann aufgeteilt. Die einzelnen Gruppen treten dann gegeneinander an.

Zu den einzelnen Bereichen des Marsches:

Das „Rahmenprogramm“ bildet eben jener oben erwähnte Marsch über 40 km – den größten Teil der Strecke davon mit dem KAZ 2 bzw. zusätzlich ergänzt mit dem Schlafsack und der Unterlagsmatte für die Nächtigung. Mit etwas Pech droht einem ein Teil der Marschstrecke mit dem KAZ 3 – dies hängt allerdings vom Kommandanten ab. Ein Großteil der Strecke wird bereits am ersten Tag absolviert und am 2. Tag erfolgt dann lediglich der verbleibende Rest, wobei hier zumeist die zeitaufwendigeren Stationen angesetzt werden. In der Nacht muss man sich die Ruhe auch erst verdienen, da zuerst das Zelt aufgestellt werden muss – unter Zeitdruck natürlich und mit abschließender Benotung. Außerdem muss in der Nacht noch eine Wache gestellt werden, damit erstens nichts abhanden kommt, zweitens im Winter das Feuer nicht ausgeht und drittens der Feind (welcher Feind?) nicht unbemerkt angreift.

Der Marsch wird aufbereitet mit verschiedenen Stationen die allesamt benotet werden und natürlich auch Punkte einbringen können, welche anschließend mit der Marschzeit das Klassement ergeben.

Gefordert werden:
• Orientieren im Gelände (marschieren mittels einer Bussole – eine Art Kompass), anfertigen einer Marschskizze und Kartenlesen (Kennen der Kartenzeichen)
• Funken: jede Gruppe ist mit einem Funkgerät ausgestattet, um die Kommunikation innerhalb der Kompanie (mit dem Kommandanten) zu sichern – was bei der Qualität unserer Funkgeräte ohnehin nicht möglich ist.
• Schießen: während dem GLA Marsch hat man auch noch einmal die Gelegenheit scharfe Munition in die Hand zu bekommen und so sein Können beim Hantieren mit der Waffe (neben dem auseinandernehmen und zusammensetzen) unter Beweis zu stellen.
• Bewegungsformen: tja im „Gefecht“ bleibt einem auch das lästige Kriechen, Robben und Gleiten nicht erspart.
• Mutprobe: ein ordentlicher Soldat darf natürlich auch die Gefahr nicht scheuen, und um das zu beweisen muss man entweder einen Fluss über 2 Seile überqueren oder sich auf einer „Rutsche“ aus Ästen und Seilen abseilen.
• Eine Mischung aus Geschicklichkeit, Kraft und Mut verlangt einem die HIB (Hindernisbahn) ab. Dort gilt es diverse Hindernisse in möglichst kurzer Zeit zu überwinden. Bekannt ist vielleicht die „Löwengrube“ (etwa 2.5 m tief und 4 senkrechte Wände rundherum
• Zeltbau – haben wir bereits vorher besprochen.
• ABC – Anziehen der Selbstschutzausrüstung und schnelles Aufsetze der Schutzmaske.
• Nebenbei wird dann auch noch das theoretische Wissen über alle möglichen Gebiete geprüft.

Ausfallen, sprich Aufgeben sollte übrigens auch keiner aus der Gruppe, denn das gibt wieder Abzugspunkte für die ganze Gruppe und kostet so eventuell den als Belohnung für den Sieger versprochenen dienstfreien Tag. Also marschiert jeder unter Schmerzen und der Erschöpfung nahe weiter.

Ach ja, und was macht der Innendienst währenddessen? – NICHTS. Ohja, ein bisschen putzen, Geräte durch die Gegend räumen und vor allem Pause. Und während die anderen vom Marsch mit Blasen, Wunden und viel viel Dreck heimkehren und die Ausrüstung reinigen, putzt auch der Innendienst diverse Gegenstände wobei ihnen erst so richtig bewusst wird, wie unangenehm es draußen gewesen ist.

Dafür haben die, die mitmarschierten die Gewissheit und das Bewusstsein, sich und die Natur bekämpft, und den GLA erfolgreich gemeistert zu haben – eine echte Alternative.

Viel Spaß beim Marschieren.
Euer
General SINNLOS

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