Donnerstag, 18. Dezember 2014

Gesetzliche Emanzipation

Rahmenbedingung
Nachdem ich mich gerne gegen jedwede Ungerechtigkeiten einsetze und verbal starkmache, komme ich auch nicht umhin, mich mit dem Thema Gleichbehandlung der Geschlechter zu beschäftigen.
Die landläufige (und zumeist feminin dominierte) Meinung zu dem Thema Gender und Emanzipation ist zumeist jene, dass Frauen benachteiligt sind.
Dazu eine Analyse, wie es mit der rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter in Österreich aussieht:

Gesetzliche Ungleichbehandlung

• Männer müssen einen Wehrdienst (oder ersatzweise Zivildienst) leisten - für Frauen gibt es keine gleichgeartete "Zwangsarbeit".
• Das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Männer liegt derzeit deutlich über jenem der Frauen.
• Für Frauen besteht ab Bekanntgabe der Schwangerschaft bis zum Ende der Karenz ein gesetzlicher Kündigungsschutz. Für Männer, die ihre Absicht in Karenz zu gehen (zu früh) bekunden, besteht kein äquivalenter Kündigungsschutz.
• Können sich die Eltern (nach der Geburt des Kindes) auf keinen Familiennamen einigen (oder besteht keine entsprechende Regelung), erhält das Kind den Familiennamen der Mutter.
• Frauen sind mindestens acht Wochen nach der Geburt bezahlt in Mutterschutz; Männer haben kein Recht auf (bezahlte) Zeit mit ihrem Kind.
• Bei Besetzungen von Planstellen im Bundesdienst werden Frauen kraft Gesetz mitunter bevorzugt.
• Liste to be continued, sobald mir die weiteren Beispiele wieder einfallen....

Ich lade nun alle Genderexperten, -forscher und -beauftragte sowie sonst am Thema Interessierte ein, mir vergleichsweise GESETZLICHE Benachteiligungen bzw. Diskriminierungen der Frauen zu nennen. Bin schon gespannt ob es auch nur eine einzige gibt.

robe

Vegan

Mein Background
Immer mehr Menschen in meinem Bekanntenkreis springen auf den veganen Hype auf. Nachdem ein liebes Familienmitglied bereits vor 20 Jahren auf vegetarische Kost umgestellt hat, kam ich bereits sehr früh mit alternativen Ernährungsmöglichkeiten in Berührung. Als passionierter Fleischesser konnte ich bereits den Verzicht auf diese Produkte nur schwer nachvollziehen.

Jetzt ist besagtes Familienmitglied vor fast zwei Jahren einen Schritt weiter gegangen und hat sämtliche tierischen Produkte von ihrer Speisekarte gestrichen. Die Auswirkungen auf mich halten sich insofern in Grenzen als ein gemeinsamer Lokalbesuch wohlüberlegt sein will und Essenseinladungen zu mir eine mittelschwere Herausforderung für mich bilden.
Dankenswerterweise werden von dieser Seite jedoch keine Missionierungsversusche und vor allem keine Vorwürfe an mich für meinen Lebenswandel gerichtet.

Scheinmoral
Umso spannender finde ich es, wenn andere Leute in meinem Bekanntenkreis mit dem erhobenen veganen Zeigefinger der Moral durch ihr Leben schreiten und allen Nicht-VeganerInnen entsprechend anklagend gegenübertreten.
Die Entscheidung für eine bestimmte Ernährungsform, der Verzicht auf bestimmte Produkte oder gar ein gesamter Lebenswandel ist für mich zunächst eine höchstpersönliche Entscheidung bei der ich andere aufgrund ihrer Entscheidung nicht verurteilen möchte.
Grotesk wird die Angelegenheit für mich, wenn Leute über andere urteilen, doch die eigenen Werte verraten bzw. selbst nicht leben!

Was will ich sagen?

Vegan sein - vegan leben - vegan ernähren
das ist hier die Frage. "ich bin jetzt veganer" ist ein leichter satz, den einzuhalten für die meisten nicht so leicht ist. Vegan leben beinhaltet zunächst den gesamten Verzicht auf tierische Produkte (oder streng: Produkte, für die Tiere leiden mussten). Das schließt natürlich Pelzmäntel, aber auch Lederschuhe und ähnliche fürs Erste nicht ganz so leicht verzichtbare Dinge aus. Viele entscheiden sich daher zu sagen "ich ernähre mich vegan" und umschiffen somit potenzielle Problemherde in ihrem täglichen Leben.

In letzter Konsequenz für vegan sein, habe ich für mich (und somit moralisch für die entsprechend Betroffenen) folgende Fragen aufgeworfen:
Dürfen vegane Menschen Haustiere halten?
Eine Katze, Hund oder Goldfisch wird domestiziert durch den Menschen nicht gerade aus freien Stücken dieses Leben wählen. Abrichten, aufs Kistchen gehen und im Kreis schwimmen sind sicher keine selbst gewählte Lebensform. Auch Reiten müsste man dann kritisch in Frage stellen. Ein Pferd hat es sich sicher nicht ausgesucht täglich Menschen spazieren zu tragen.

So bleibt für die Moralaposteln nur der Tipp über den Satz mit dem Glashaus und den Steinen nachzudenken, bevor diese mich für meinen Schweinsbraten verurteilen.

So, jetzt geh ich mal in Deckung, damit mich diverse Giftpfeile nicht zu schnell treffen.

robe

Im Alltagswahn

Ende der Euphorie
Sechs Wochen hat meine Karenz gedauert, ehe mich der Alltagswahn eingeholt hat. Zunächst war ich noch voller euphorischer Glücksmomente. Wie ein Jugendlicher beim ersten Date oder wie der Führerscheinneuling, der erstmals alleine mit Papas Auto wegfahren darf.

Irgendwann kommt jedoch die Ernüchterung (nicht dass das daten und knutschen nicht immer noch seine Reize hätte, aber das Autofahren empfinde ich auch zusehends als nervig angesichts des Wahnsinns auf den Straßen). Vorbei das glückliche Strahlen des "Ich bin jetzt in Karenz"-Papas.

Vielmehr sehe ich mich gefangen in einem engen zeitlichen Korsett aus Fütterungssessions, Schlafzeiten, Spieledates und Ausflügen mit dem Kinderwagen. Was anfangs neu und aufregend war, wird zur Routine und fast schon lästigen Pflicht.
Nicht falsch verstehen: Ich genieße es immer noch, bei meinem Zwerg zu sein und ständige neue Schritte (im wahrsten Sinne des Wortes) begleiten zu dürfen, doch verstehe ich auch in diesem Aspekt Mütter besser - man hat zuhause oft das Gefühl dass die Decke auf den Kopf fällt.

Ursachenforschung
Momentan kommt bei mir eine gehörige Portion Winterdepression hinzu. Die Tage werden noch immer kürzer und die früh hereinbrechende Dunkelheit engt zwar nicht den Bewegungshorizont, aber die dafür sinnvoll zur Verfügung stehende Zeit gehörig ein. Wir trinken das Frühstücksfläschchen bei künstlichem Licht und auch der Nachmittagsbrei geht zumeist nur noch mit technischer Helligkeitszufuhr.

Die Winterzeit ist aber auch schmutzig und nasskalt. Bei jedem Schritt vor die Tür mit dem Zwerg muss dieser nach gefühlter ewigkeitsähnlicher Tortur in ein komplett neues Outfit verfrachtet werden. Und: Es gibt einfach schönere und spannender (vor allem auch einfachere) Dinge, als ein Kleinkind in Strumpfhose, warme Hose, Zusatzpulli, Winterjacke, Halstuch, Handschuhe und Haube zu stecken (und bei der Heimkehr wieder retour). So überlege ich mir jeden Gang zum Bäcker oder auch ins Kaffeehaus und versumpfe zumeist zuhause bis mich das schlechte Gewissen packt, weil der Nachwuchs halt doch mal wieder an die frische Luft sollte.

Täglich warten auch neue Herausforderungen, die in unterschiedlicher Intensität den Willen brechen. Ja, ich sollte konsequent sein, aber wenn sich mein Terrorzwerg mal gerade gegen das Lätzchen wehrt oder heute ein bestimmtes Essen nur ausspuckt das gestern noch begierig verschlungen wurde bleibt zu "Hungern lassen" oft nur die Resignation als Alternative. In diesen Momenten sehne ich mir die abendliche Heimkehr der Mutter noch schneller herbei.

Die Lösung
Ja, jetzt verstehe ich warum Mütter sich oft zu einem Pläuschchen im Kaffeehaus, Stillgruppen, gemeinsamen Spaziergängen, Shoppingtouren oder anderen Alternativen verabreden. Ein bisschen raus aus dem eigenen Alltag, Tapetenwechsel und vor allem der Austausch mit anderen Gleichgesinnten (oder auch Leidensgenossen genannt) ist oft bitternotwendig.

Ich habe mir jetzt ein paar Tage Urlaub von Frau und Kind zum Skifahren gegönnt und bin danach mehr oder weniger erholt und motiviert heimgekehrt. Eine kurze Auszeit sozusagen ist glaube ich die beste Lösung und sollte sich jeder Elternteil in Karenz in mehr oder weniger starken Dosen gelegentlich gönnen.

Jetzt freue ich mich wieder auf die nächsten Monate (vor allem da die Tage bald wieder länger werden) und bemühe mich die positiven Aspekte hervorzukehren und die Schranken die großteils nur in meinem Kopf sitzen zu durchbrechen.

Und wenn nichts mehr hilft, kann ich ja an die Alternative denken, die da heißt im Büro zu sitzen und Akten wälzen - und schon darf mich mein Zwerg wieder ein klein wenig mehr in den täglichen Wahnsinn treiben.

robe

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