Dienstag, 5. Januar 2016

Kirchliche Feiertage

Immer wieder stellt sich in unserem säkularen Staat die Frage, wieviel Platz für "DIE" Religion noch bleibt bzw. bleiben darf. Wieviel (welcher) Religion ist den (vor allem jungen) Menschen noch zumutbar? Wie sehr werden Nicht- oder Andersgläubige durch ein zu viel (?) einer (anderen) Religion belästigt?

Trennung Staat und Religion
Sollen Kruzifixe aus den Klassenräumen verbannt werden? Darf man im Regelunterricht mit den Kindern Erstkommunionslieder üben? Ist es noch statthaft, wenn der Nikolaus in den Kindergarten kommt?
Immer mehr dieser Fragen werden in den letzten Jahren gestellt. Diese Fragen kommen in erster Linie von Menschen (Eltern), die mit der katholischen (Amts)kirche nichts (mehr) zu tun haben wollen.
Auch die steigende Zahl von Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften - oft auch "Islamisierung des Abendlandes" von manchen Bewegungen - genannt, ist in den letzten Jahren verstärkt zu bemerken (wertfrei formuliert!). Dies führt zu wechselseitigen Ansprüchen (um nicht Bedürfnissen oder Begehrlichkeiten zu sagen), wobei jeder meint, die Toleranz des anderen einfordern zu können und gleichzeitig selbst möglichst frei (um wieder nicht rücksichtslos zu sagen) leben zu können.
Der Staat sieht sich dadurch mit einem immer größeren Regelungsbedarf konfrontiert. Wie steht es also mit der wohlgemeinten Trennung von Kirche und Staat in unserem aufgeklärten und toleranten Weltbild?

Oh du fröhliche...
An einem Sonntag (Tag des Herrn) wird nicht gearbeitet. Die liberale Sonntagsöffnung wird vor allem von der christlichen Wirtschaftspartei mitunter wider jegliche wirtschaftliche Vernunft sprichwörtlich gescheut wie vom Teufel das Weihwasser.
Zu diesen 52 entspannten Tagen kommt noch - je nach kalenderarischer Konstellation - eine ein- bis zweistellig Zahl an weiteren christlichen Feiertagen.
Gerade um die Weihnachtszeit, aber auch zu Ostern freuen sich quer über alle religiösen Bekenntnisse, die Menschen über ein paar freie Tage bzw. Ferien und genießen ihre wohlerworbenen Freizeiten.
Und nachdem die religiöse Freiheit bereits in der Menschenrechtskonvention verankert ist, haben Angehörige anderer - als der katholischen - Religionsgemeinschaften an den für sie wichtigen religiösen Feiertagen ZUSÄTZLICH frei.
So weit so absurd!


Neue Arbeitszeitmodelle
Machen wir also Nägel mit Köpfen. Ab sofort sollte kalendarisch eine absolute Trennung von Kirche und Staat erfolgen. Sämtliche kirchlichen Feiertage wären aus dem Schul- und Arbeitsalltag zu streichen.
Gearbeitet wird künftig von Montag bis Sonntag an zB 40 Stunden ohne einen Wochenend- und Feiertagszuschlag. Entsprechende Ruhezeiten und Maximalarbeitszeiten sind selbstverständlich obligatorisch, darüber hinaus gibt es kein Recht auf bestimmte Freizeiten. Einziges Regulativ im Sinne der Menschenrechtskonvention: Alle haben ein Recht auf die Auslebung des individuellen religiösen Bekenntnisses. Ergo alle können sich einen fixen freien Tag pro Woche mit dem/der DienstgeberIn vereinbaren. Dabei MUSS auf entsprechende religiöse Bekenntnisse (Sabbat, Sonntag,...) Rücksicht genommen werden.
Weiters haben alle Anspruch auf Urlaub an den jeweiligen kirchlichen Feiertagen (dafür wird die Normalurlaubsdauer von 5 auf 7 Wochen angehoben).
Dieses Modell gilt natürlich auch für Kindergärten und Schulen, die künftig auch an "Wochenenden" geöffnet sein könnten. Entsprechende Betreuung an kirchlichen Feiertagen? Kein Problem: Irgendeine pädagogische Kraft mit entsprechendem religiösen Bekenntnis ist immer verfügbar um die religiös korrelierenden Kids zu betreuen.

Eine Option für die Katholische Kirche?
Als aufgeklärter, weltoffener Mensch, der mit Angehörigen verschiedener religiöser Bekenntnisse friedlich in einem Haushalt lebt, frage ich mich daher, warum sich nicht gerade die katholische Kirche (und die katholisch engagierte oben beschriebene politische Partei) angesichts der mitunter rapide sinkenden Mitgliederzahlen für diese Idee stark macht? Sobald dieses Modell mehrheitsfähig wird, bin ich davon überzeugt, dass die Menschen der katholischen Kirche angesichts der leicht zu vermarktenden Benefits wieder in Scharen zulaufen würden.

Mit lieben Grüßen aus dem Sherwood Forrest (in dem die katholische Kirche seinerzeit eine noch viel größere Rolle spielte, als sie es heutzutage in Europa tut)
robe

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